
10 Merkmale brillanter Logos
Teil 2: Die 5 Technik-Aspekte
Eine gute Logogestaltung ist nichts ohne eine technisch fundierte Ausarbeitung. Aus diesem Grund behandelt dieser Beitrag, der 2. Teil der 10 Merkmale brillanter Logodesigns, die technischen Aspekte herausragender Logos. Teil 1 (die 5 technischen Aspekte perfekter Logogestaltung) findet Ihr hier.
Als Bonus haben wir am Ende des Artikels auch noch eine Infografik zum Download bereitgestellt, in der die Merkmale für brillante Logodesigns übersichtlich, kurz und bündig aufgeführt werden.
Im ersten Teil sind wir auf die Design-Aspekte optimaler Logogestaltungen eingegangen. Wir haben uns mit den vielfältigen Anforderungen beschäftigt, die an ein ideal erarbeitetes Logo gestellt werden. Dazu gehörte, dass ein brillantes Logo 1) Persönlichkeit und Botschaft eines Unternehmens, zum Beispiel in Form einer Story transportiert. Wir sind darauf eingegangen, dass ein sehr gutes Logo 2) zeitlos ist – also keinen Design-Trends folgt, wodurch das Branding gestärkt wird. Wir sind auf die Notwendigkeit und Herausforderung der 3) Einfachheit eingegangen – ein brillantes Logo ist bestenfalls so komplex wie nötig und so einfach wie möglich. Die Herausforderung der Einfachheit liegt darin, die 4) Individualität und Wiedererkennbarkeit eines Logos zu erhalten. Zu guter Letzt stellten wir die Wichtigkeit der 5) Repräsentationsfähigkeit heraus – ein optimales Logo wirkt als Identifikationsanker für Unternehmensangehörige, sowie auch Kunden.
Ein gut gestaltetes Logo ist allerdings nur so stark, wie es seine technische Ausarbeitung zulässt. Jacob Cass fasste das folgendermaßen zusammen: „The worst logo applied well is better than the best logo applied poorly.” Übersetzt in etwa: “Das schlechteste Logo, das gut verwendet wird, ist besser, als das beste Logo, das schlecht verwendet wird.“ Damit schauen wir auf die 5 wichtigsten technischen Aspekte für ein brillantes Logo.
Technik-Aspekte brillanter Logos

1) Farben für Logos
Jedes Logo, und sei das Unternehmen noch so klein, kommt heute auf unterschiedlichen Kanälen und in unterschiedlichen Medien zum Einsatz. Dabei ist die durchdachte und saubere Farbdefinition ein zentraler Bestandteil eines gut ausgearbeiteten Corporate Designs mit hohem Wiedererkennungswert und somit eines erfolgreichen Brandings. Das Ziel in der Arbeit mit den definierten Unternehmensfarben ist eine möglichst ähnliche Farbwirkung, unabhängig vom Medium. Die Herausforderung sind hier die medienabhängigen Farbsysteme und wie die Farben hier erzeugt werden. Eine Farbe, die für ein Logo (und somit für ein Corporate Design) gewählt wird, darf daher nicht nur in einem Farbsystem definiert werden. Vielmehr ist es notwendig schon im Gestaltungsprozess sämtliche Anwendungsmöglichkeiten vorzudenken.
Daher wird Ihnen ein gut ausgearbeitetes Logo in verschiedenen Farbausführungen bereitgestellt:
Im RGB-Farbmodus zur Arbeit in den digitalen Medien (Website, Social Media …), in vierfarbiger CMYK-Umsetzung zur Nutzung in Druckmedien (Geschäftsausstattung, Werbemedien …), sowie in einer Sonderfarben-Umsetzung (zum Beispiel Pantone), beispielsweise zur Bedruckung von Werbemitteln. Des weiteren muss ein Logo auch immer einfarbig funktionieren, wodurch auch entsprechende Umsetzungen in 100% Schwarz und Weiß existieren sollten. Zu nennen sei hier zum Beispiel Stempelproduktion, als Anwendungsfall für diese Logoform.
Insbesondere als kleines Unternehmen wird man voraussichtlich nicht direkt alle Varianten benötigen; mit der Zeit werden die Bedarfe aber auftauchen, sodass durch eine überlegte und umsichtige Erarbeitung viel Zeit und somit Geld im Nachhinein gespart wird.

2) Schrift für Logos
Die Wirkung von Typografie wird maßlos unterschätzt. Aber nicht nur die Wirkung, sondern auch Punkte, wie die Wirtschaftlichkeit spielen für die perfekte Schriftwahl eine Rolle. Dabei muss eine kleine Differenzierung getroffen werden. Es muss zwischen Logoschrift und Hausschrift unterschieden werden. Nicht zwingend muss der im Logo verwendete Font auch als Hausschrift für den Fließtext zum Einsatz kommen. Bei den folgenden Ausführungen gehen wir davon aus, dass Logo- und Hausschrift gleich ist.
Die Wirkung von Schrift ist klar dem Design-Aspekt zuzuordnen, die darauffolgenden Aspekte sind aber technischer Natur, weshalb wird in diesem Teil des Textes auf die Schriftfrage eingehen.
Unter Gesichtspunkten der Gestaltung ist die Typographie, kongruent zur Farbe, ein Basiselement des Corporate Designs und somit eines erfolgreichen Brandings. Auch hierüber werden Botschaften, Werte und das Selbstverständnis des Unternehmens vermittelt; und dadurch die Identität des Unternehmens weiter gefestigt. Der bereits im ersten Teil zitierte Grafiker Kurt Weidemann sagte dazu: „Gute Typografie erklärt den Inhalt. Nicht den Gestalter.“
Die technischen Aspekte für die ideale Schriftwahl sind heute schwieriger und einfacher als früher. Schwieriger insofern, als dass die Schriften im besten Fall nicht nur zur Verwendung in Druckmedien vorliegen sollten, sondern auch zur Nutzung im Web. Ähnlich wie die grafischen Elemente ist ein medienübergreifendes Typografie-Erlebnis heute ein essentieller Teil einer umfassenden Branding-Strategie. Es müssen also Schriften gewählt werden, die sowohl gedruckt als auch digital „funktionieren“ und verfügbar sind. Dabei kann eine unbedachte Wahl auf mehreren Ebenen zusätzliche Kosten nach sich ziehen: Zum einen durch Lizenzierungskosten (pro Arbeitsplatz und zusätzlich für die Web-Lizenz), als auch durch erhöhte Nutzungskosten, was für große Unternehmen und Behörden relevant ist. Starke, stämmig ausgearbeitete Schriftarten verbrauchen mehr Tinte/Toner, als fein ausgearbeitete Schriften und können so einen erheblichen Kostenunterschied verursachen – in Büros, die noch nicht papierlos arbeiten. Als ein konkretes Beispiel sei das Logo der Deutschen Bahn genannt. Durch das Re-Design Anfang der 1990er Jahre, in dem die Buchstaben „DB“ von negativ Weiß auf Rot in positiv Rot auf Weiß geändert wurden, konnte das Unternehmen mehrere hunderttausend DM sparen. Es wurden beispielsweise weniger Stiche bei Bestickungen (Dienstbekleidung der Angestellten) benötigt und es konnte Siebdruckfarbe bei der Beschriftung der Züge in erheblichem Maße eingespart werden. Für die Kostenreduktion war also sowohl die Farbigkeit als auch die Typografie verantwortlich.
Einfacher ist die Arbeit mit Schrift heutzutage unter dem Aspekt, dass es zusätzliche Schriftanbieter gibt, die auch hochwertige Fonts häufig kostenfrei zur Verfügung stellen. Als einer der bekanntesten sei hier Google zu nennen.
Auf einen letzten Gesichtspunkt möchten wir noch hinweisen, der in gewisser Weise gestalterischer, als auch technischer Natur ist: Das Kerning. Kerning beschreibt den Abstand der einzelnen Buchstaben zueinander. Bevor es zu technisch wird, sei hier nur so viel gesagt: Ein sehr guter Logodesigner achtet auf ein optimales Kerning, da ein ausgeglichenes Schriftbild im Logo sehr harmonisch und damit positiv wirkt, während Disharmonien sehr negativ wirken (wobei die meisten Betrachter in diesem Fall nicht wissen, was sie an dem Logo stört – aber sie fühlen, dass es irgendwie nicht richtig ist). Es sind Kleinigkeiten, die insgesamt aber Großes bewirken.
Eines zeigt diese Ausführung: Die gut überlegte Verwendung von Schrift und deren Einsatz ist von höchster Relevanz für ein brillantes Logo und somit für ein erfolgreiches Branding.

3) Logos im Vektor- und Pixelformat
Ein brillantes Logo liegt immer in zwei Ausführungen vor: als Pixel-Datei und im Vektor-Format. Der Unterschied ist schnell erläutert. Ein Foto, das man mit seinem Smartphone oder seiner Fotokamera knipst, ist eine Pixelbasierte Grafik. Wenn man in das Bild hineinzoomt, sieht man kleine Quadrate, aus denen das Bild aufgebaut ist. Dieses Format kommt zum Beispiel (häufig) im digitalen Bereich (Website, Social Media) zum Einsatz.
Das Vektorformat hingegen ist ein zeichnerisch-mathematisches Format. Das Bild wird nicht aus Pixeln erzeugt, sondern besteht aus Linien, Kreisen, Polygonen und Splines (allgemeinen Kurven). Die Besonderheit besteht darin, dass man ohne Qualitätsverlust hineinzoomen kann. Der Nachteil sind die reduzierten grafischen Möglichkeiten gegenüber dem Pixelbild. Vektorgrafiken können als .svg-Dateien (Scalable Vector Graphic) zwar auch im Web eingesetzt werden, werden aber zum Beispiel nicht von allen Social Media Seiten unterstützt. Im Druckbereich sind sie vor allem beim Stick und bei Werbebeschriftungen relevant.

4) Größen und Formate von Logos
Ein brillantes Logo macht es einfach mit ihm zu arbeiten. Das bedingt, dass auch ungewöhnliche Anwendungsformen vorgedacht werden. Daher wirkt ein brillantes Logo in kleiner Abbildungsgröße – zum Beispiel auf einem Kugelschreiber – ebenso überzeugend, wie in einer XXL-Abbildung – Plakat, Banner etc.
Zusätzlich erfüllt ein optimales Logo auch die Anforderungen im Hinblick auf unterschiedliche Größenformate. So sollten, je nach Ausarbeitung, horizontale, quadratische und vertikale Varianten existieren. Dabei kommt eine der Formen als Hauptvariante zum Einsatz und die anderen als Alternativlösungen.
Die perspektivische Ausarbeitung verhindert „Wildwuchs“ im Nachhinein und stellt dadurch eine klare (optische) Kommunikation sicher. Somit ist sie ein weiterer Garant für das erfolgreiche Branding.

5) Logo-Dateiformate
Die Arbeit an der eigenen Marke bedeutet immer wieder auch Berührungspunkte mit externen Dienstleistern. Die Zahl der möglichen Anwendungen für ein brillant ausgearbeitetes Logo ist daher kaum zu zählen. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit sollte ein Logo in den gängigsten Grafikformaten vorliegen. So erhält jeder Dienstleister die Variante, mit der er optimal arbeiten und dadurch die besten Ergebnisse erzielen kann.
Das ideale Logo liegt daher mindestens in folgenden Varianten vor:
Pixelformat:
- JPG
- PNG
Vektorformat:
- EPS
- SVG

Fazit
Wie eingangs im ersten Teil des Beitrags ausgeführt, ist die Erarbeitung eines Corporate Designs, und hier insbesondere die Gestaltung eines neuen Logos, eine der Königsdisziplinen des Grafik-Designs; zumindest, wenn das Ergebnis wirklich brillant werden soll.
Eine umfassende Vorarbeit, in der der Kunde komplett beleuchtet wird und die relevanten Botschaften und Werte erarbeitet werden, bilden die Basis für eindrucksvolle und für die Wunschzielgruppe relevante Logo-Designs. Die weitsichtige Ausarbeitung unter gestalterischen und technischen Gesichtspunkten bildet die essentielle Basis für das erfolgreiche Marketing.
Sie benötigen ein neues Corporate Design und ein neues Logo? Lassen Sie uns gerne über die Möglichkeiten und Ihre Bedarfe sprechen. Nicht immer ist eine komplette Überarbeitung notwendig oder sinnvoll. Wir erörtern gerne mit Ihnen sinnvolle Strategien für Ihr visuelles Marketing.
Sonnige Grüße aus Witten
Christian Hilgers
Hinweis: In diesem Artikel wird größtenteils die “männliche Form” benutzt. Diese Formulierung dient der einfacheren Lesbarkeit und ist als nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten. // Alle im Artikel erwähnten Markennamen und Claims sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.
Infografik „10 Merkmale brillanter Logos“ als PDF zum Download
Laden Sie sich unten die Infografik-PDF zu den 10 wichtigsten Merkmalen herausragender Logos herunter. Sie finden zwei Versionen – eine Screen-PDF in unserem Standard-Design und eine PDF, die farbreduziert und somit besser zum Ausdrucken geeignet ist.